so gehen wir vor

Shareholder Engagement

Beim Shareholder Engagement treten Aktienbesitzer oder Vermögensverwalter in einen direkten Dialog mit Unternehmen. Im Fokus stehen Herausforderungen in den Bereichen Governance, Gesellschaft und Umwelt. Bei Globalance führen wir Dialoge zu den Themen Klima, Biodiversität und Menschenrechte.

Unser Klima-Engagement

Wir sehen den menschenverursachten Klimawandel und alle damit verbundenen Risiken als eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit. Deshalb legen wir eine Hauptgewichtung unserer Dialoge mit Unternehmen auf deren Klimastrategien. Bei unserem Klima-Engagement gehen wir in fünf Schritten vor:

Die Kriterien unserer Unternehmensanalyse

Treibhausgas-Berichterstattung

  • Werden die relevanten Emissionen veröffentlicht?
  • Werden die veröffentlichten Emissionen von einer Drittpartei überprüft?

Treibhausgas-Reduzierung

  • Hat das Unternehmen in der Vergangenheit bereits relevante Emissionsreduzierungen erzielt?

Treibhausgas-Reduzierungsziele

  • Hat das Unternehmen ambitionierte Emissionsreduzierungsziele?
  • Sind die relevanten Emissionsquellen Teil der Ziele?

Massnahmen zur Treibhausgas-Emissionsreduzierung

  • Werden spezifische Massnahmen zur Erreichung der publizierten Ziele veröffentlicht?

Klima-Governance

  • Steht das Thema «Klima» unter der Aufsicht des Verwaltungsrates?
  • Sitzt eine Person mit Klima-Expertise im Verwaltungsrat?
  • Wird die Vergütung des Managements an die Erreichung der kommunizierten Klimaziele
    geknüpft?

Unternehmensdialog – Fallstudien

Best Buy: Mehr Transparenz zu Klimamassnahmen ist nötig

Die situation

Der US-amerikanische Händler Best Buy verfolgt ehrgeizige Klimaziele auf operativer Ebene. Jedoch stammen 90 % der gesamten Treibhausgas-Emissionen des Unternehmens aus dem Energieverbrauch während der Nutzung von Elektronik und Haushaltsgeräten. Diese kann Best Buy verringern, indem es energieeffizientere Geräte verkauft. Diesbezüglich strebt das Unternehmen bis 2030 eine 20-Prozent-Reduzierung der Emissionen an.

Unser Anliegen

Wir fordern mehr Transparenz zu den Annahmen, die diesem Ziel zugrunde liegen. Werden tatsächlich Produkte mit hohem Energieverbrauch aus dem Sortiment genommen oder hofft das Unternehmen lediglich darauf, dass Kundinnen und Kunden ihre Gerate vermehrt mit erneuerbarem Strom betreiben? Wir erwarten, dass Best Buy erklärt, wie sich das Unternehmen für die Entwicklung energiesparender Geräte einsetzt bzw. deren Verkauf durch geeignete Massnahmen fördert(z. B. gezieltes Marketing und Produktplatzierung).

Zwischenbilanz des Dialogs

Best Buy hat intern Massnahmen für den Klimaschutz erarbeitet. Die Energieeffizienz wird für alle Produktkategorien erhoben. Zu beiden Themen wird bisher noch wenig veröffentlicht. Globalance setzt sich weiter für eine aussagekräftigere Kommunikation und Offenlegung ein.

Sekisui House: Mehr graue Energie muss eingespart werden

Die situation

Sekisui House hat beim Thema «Klima» hervorragende Ergebnisse erzielt. Das Unternehmen hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt und durch seine innovativen «Net Zero Energy Houses» bereits beeindruckende Erfolge zur Senkung von Emissionen während der Nutzungsphase von Gebäuden erzielt. Das Thema «graue Energie», die in den Materialien für den Bau von Häusern steckt, wird jedoch noch stiefmütterlich behandelt. Durch reduzierten Einsatz von Beton und Stahl könnte das Unternehmen weitere Emissionen einsparen.

Unser Anliegen

Wir fordern, dass Sekisui House die Treibhausgas-Emissionen des Neubaus systematisch erfasst und auch für diese Kategorie Reduzierungsziele verabschiedet.

Zwischenbilanz des Dialogs

Das Unternehmen bestätigt den festgestellten Status quo. Eine verbindliche Absichtserklärung für eine zukünftige Erfassung ist noch nicht erfolgt. Wir bleiben am Ball.

Nike: besseres Risikomanagement gegen Regenwaldabholzung nötig

Die situation

Durch den Einsatz von Leder, Papier und Karton besteht für Nike das Risiko, das Abholzen von Regenwald zu verursachen. Um das zu verhindern, verfolgt Nike das eingekaufte Leder bis zum Herkunftsland zurück. Bei Leder aus Brasilien müssen die Lieferanten Nike schriftlich bestätigen, dass das Vieh ausserhalb des Amazonas-Gebiets gehalten wurde.

Unser Anliegen

Wir fordern, dass Nike bei risikoreichen Rohstoffen und Herkunftsländern die Rückverfolgung der Rohstoffe bis zum Produktionsort sicherstellt. Angaben von Lieferanten allein sind unzureichend. Notwendig ist eine Prüfung durch eine unabhängige, qualifizierte Drittorganisation.

Zwischenbilanz des Dialogs

Nikes erste Antwort auf unsere Forderungen war generisch und nicht ausreichend. Wir werden die Fortschritte des Unternehmens in diesem Bereich weiterverfolgen und unsere Forderungen im kommenden Jahr erneut anbringen.

Wir analysieren Portfoliounternehmen auf ihre Wirkung auf Umwelt und Gesundheit und schreiben die Unternehmen mit massgeschneiderten Verbesserungsempfehlungen an.

Unsere Empfehlungen finden Sie unter diesem Link.

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