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Google-KI-Experte Yariv Adan über KI und die Zukunft

DAS THEMA KÜNSTLICHE INTELLIGENZ (KI) IST IN ALLER MUNDE, doch während viele von uns die Technologie nutzen, verstehen nur wenige ihre wahre Bedeutung und ihr Potenzial. Yariv Adan, Senior Director of Product für Conversational AI bei Google Cloud, gibt uns einen tiefen Einblick in die Welt der KI. Von ihrer Rolle in unserem täglichen Leben über die Verantwortung von Unternehmen wie Google bis hin zu spannenden Innovationen, die uns in den kommenden Jahren erwarten.

Wir tragen Verantwortung für die
Technologien, die wir erschaffen.

Yaruv Adan, Senior Director, Google

Das Thema «künstliche Intelligenz» ist derzeit in aller Munde. In der Gesellschaft herrscht diesbezüglich nicht nur grosses Interesse, sondern auch Skepsis – und manchmal sogar Angst. Wie sehen Sie das?

Es stimmt, dass die Präsenz von KI in den populären Medien und Gesprächen zuletzt sprunghaft angestiegen ist. Wir sollten uns aber bewusst machen, dass KI nicht erst im letzten Jahr entstanden ist – sie hat uns bereits seit geraumer Zeit in vielerlei Hinsicht verlässlich gedient.

2016 etablierte sich Google als erstes Unternehmen im Bereich KI und seitdem haben wir sie verantwortungsvoll in unser Produktangebot integriert. Jedes Mal, wenn Sie die Google-Suche nutzen, auf Google Maps navigieren, ein Foto mit Android machen oder es in Google Photos bearbeiten, profitieren Sie von KI. Google Assistant, Google Lens und Google Translate sind allesamt Beispiele für erste Anwendungen der KI mit tollen Erfahrungen, die von Millionen Menschen tagtäglich verwendet werden.

Es ist definitiv eine spannende Zeit für die Entwicklung und Einführung generativer KI und wir finden die Kraft für Veränderungen, die diese Technologie mitbringt, sehr spannend. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass KI als schnelllebige und noch immer im Entstehen befindliche Technologie Komplexitäten und Risiken birgt, die sich ständig weiterentwickeln. Wir bei Google müssen uns bei der Entwicklung und Nutzung von KI mit diesen Risiken auseinandersetzen. Deshalb halten wir eine verantwortungsvolle KI-Entwicklung für so wichtig und haben aus diesem Grund unsere KI-Grundsätze auf den Weg gebracht. Google arbeitet engagiert und federführend an der Festlegung von Standards für die Entwicklung und Implementierung nützlicher und vorteilhafter Anwendungen, den Einsatz ethischer Prinzipien und die Weiterentwicklung unserer Ansätze, je mehr wir aus der Forschung, Erfahrung, von den Nutzern und der weiteren Community lernen können.

Gibt es eigentlich eine allgemeingültige Definition von künstlicher Intelligenz?

Ich glaube nicht, dass es eine allgemein anerkannte genaue Definition gibt. Aus intuitiver Sicht gefällt mir die ursprüngliche, eher umschreibende bzw. tautologische Definition, die John McCarthy im Jahr 1955 geprägt hat: «Die Wissenschaft und Technik der Herstellung intelligenter Maschinen.» Dabei stellt sich nur die Frage, was wir unter «Intelligenz» verstehen? Meist gibt es dazu zwei Herangehensweisen:

  1. Einerseits mit Schwerpunkt auf dem Lernen: Dabei geht es um die Fähigkeit, geeignete Techniken zu erlernen und anzuwenden, um neue und unerwartete Arten von Problemen und Zielen zu lösen, die dem Gesamtzusammenhang einer unsicheren und sich ständig verändernden Welt Rechnung tragen. Ein voll vorprogrammierter Fabrikroboter ist flexibel, präzise und konsistent, aber eben nicht intelligent.
  2. Andererseits mit Schwerpunkt auf menschenähnlicher Intelligenz: Hier geht es um die Schaffung von Computersystemen, die Aufgaben ausführen können, die früher nur ein Mensch ausführen konnte. Dazu gehören beispielsweise Argumentieren, Entscheidungen zu treffen oder Probleme zu lösen. Diese Aufgaben und Probleme sind sehr vielfältig. Beispiele für solche Aufgaben sind: Video- und strategische Spiele spielen, Autos fahren, Programmieren, fortschrittliche Robotik, visuelles Verständnis, wissenschaftliche Weiterentwicklung, Witze erzählen und Gedichte schreiben, Bilder und Videos generieren und erst jüngst mit natürlicher menschlicher Sprache kommunizieren und interagieren.

Beide Herangehensweisen finde ich spannend und inspirierend.

Welche Lebensbereiche werden in den nächsten Jahren am stärksten von KI beeinflusst?

Ich schliesse mich der Meinung an, dass AI für uns denselben Stellenwert einnehmen wird wie Strom. Ich denke also nicht, dass sie sich auf bestimmte Bereiche beschränken wird, ganz im Gegenteil.

Mir persönlich gefallen die Möglichkeiten, bei denen «KI Gutes tun» und unsere Welt verbessern kann. Das gilt einerseits auf persönlicher Ebene, wo KI zur Verbesserung der Gesundheit, Sicherheit und des körperlichen bzw. emotionalen Wohlbefindens der Menschen beitragen kann. Aber auch auf globaler gesellschaftlicher Ebene. Hier kann man KI einsetzen, um Probleme wie Klima- und Umweltprobleme anzugehen, indem der globale Zugang zu Expertenressourcen in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Informationen und Dienstleistungen, fortgeschrittene Wissenschaft usw. demokratisiert wird.

Und ganz besonders freue ich mich, dass es in diesen Bereichen bereits spannende, vielversprechende Projekte gibt. Beispielsweise im Rahmen der Initiative AI for the Global Goals:

● Das Global Flood Forecasting ML Model von Google nutzt mehrere Datenquellen, um Hochwasservorhersagen zu entwickeln, die bis zu 7 Tage im Voraus vor einer Flut warnen können.

● Die Rainforest Connection (RFCx) entwickelt akustische Überwachungstechnologie unter Einsatz von KI, um gefährdete Ökosysteme zu schützen, indem sie Bedrohungen wie illegale Abholzung in Echtzeit erkennt.

● Wadhwani AI hat ein KI-gestütztes Frühwarnsystem geschaffen, mit dem Landwirte ihre Ernten schützen können, da es durch sofortige, lokale Beratung den richtigen Zeitpunkt zum Einsatz von Pestiziden bestimmt.

Wir müssen
das Spannungs- verhältnis zwischen Wagemut und Verantwortung
ernst nehmen.»

YARIV ADAN, Senior Director, Google Cloud AI

Auch Google engagiert sich seit vielen Jahren intensiv für künstliche Intelligenz. Welche Verantwortung übernimmt Google hier als Unternehmen?

Bei Google hat man verstanden, dass die Entwicklung und Nutzung von KI-Technologien über viele Jahre hinweg einen erheblichen Einfluss auf die Gesellschaft haben wird und dass wir für die von uns entwickelten Technologien Verantwortung tragen. Aus diesem Grund haben wir 2018 im gesamten Unternehmen unsere KI-Grundsätze eingeführt. Jedes neue Produkt und jede neue Kundenbeziehung werden anhand dieser KI-Grundsätze überprüft.

KI birgt grosses (Konflikt-)Potenzial. Wie kann KI Teil der Lösung statt des Problems sein?

Unserer Meinung nach müssen wir in Bezug auf KI sowohl mutig als auch verantwortungsvoll handeln. Für uns bedeutet das, KI so zu entwickeln, dass sich die grösstmöglichen positiven Vorteile für die Gesellschaft ergeben und man sich gleichzeitig auf Grundlage unserer KI-Grundsätze mit den Herausforderungen auseinandersetzt. Wir sind uns dieses natürlichen Spannungsfelds bewusst und glauben, dass es möglich – und sogar entscheidend – ist, diese Spannungen produktiv anzugehen. Man kann nur langfristig wagemutig bleiben, wenn man von Anfang an verantwortungsvoll handelt.

Und wir wissen auch, dass dieses Problem nicht von einem einzigen Unternehmen gelöst werden kann. Der verantwortungsvolle Aufbau von KI muss im Zusammenspiel von Forschern, Sozialwissenschaftlern, Branchenfachleuten, Regierungen, Gestaltern, Verlagen

und Menschen, die KI tagtäglich nutzen, gemeinschaftlich erfolgen. Wir sind bestrebt, unsere Innovationen mit anderen zu teilen, um deren Wirkung zu steigern.

Im Zusammenhang mit KI wird häufig der Begriff «technologische Singularität» angesprochen. Er spricht auf den Zeitpunkt an, ab dem sich von künstlicher Intelligenz gesteuerte Maschinen kontinuierlich so weiter verbessern können, dass sie ausserhalb der Kontrolle des Menschen liegen. Können Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen bereits absehen, in welche Richtung sich dies entwickeln wird?

Natürlich können wir nicht in die Zukunft blicken, aber was wir momentan kontrollieren können, ist, wie wir als Unternehmen an die Entwicklung und Freigabe unserer KI-Angebote herangehen. Bei Google ist man der Ansicht, dass Unternehmen nicht einfach nur fortschrittliche Technologien entwickeln können, ohne gleichzeitig die Verantwortung für deren Einsatz zu übernehmen. Regierungen arbeiten am Setzen von Grenzen, die Unternehmen jedoch stehen an vorderster Front und übernehmen eine wichtige Aufgabe.

Wir entwickeln unsere KI-Lösungen nach den bei Google geltenden KI-Grundsätzen, um Entwicklern eine verantwortungsbewusste Grundlage für die KI an die Hand zu geben. Bei uns ist man sich bewusst, dass es Kontrolle braucht, damit Entwickler Verantwortung und Sicherheit im Zusammenhang mit ihren eigenen Anwendungen definieren und durchsetzen können. Unsere Technologie kann ihre Stärke nur entfalten und wir können unseren Kundinnen und Kunden nur dann dabei helfen, erfolgreich zu sein, wenn wir dies verantwortungsvoll tun.

Wir arbeiten an Standards für eine verantwortungsvolle KI-Nutzung.

YARIV ADAN, Senior Director, Google Cloud AI

KI-Tools wie Bard können bereits heute Texte schreiben, administrative Aufgaben übernehmen und vieles mehr. Doch können sie uns auch in der Forschung unterstützen? Gibt es bereits Beispiele dafür, dass KI bahnbrechende Entwicklungen unterstützt und einen positiven Beitrag leistet?

Wir leisten Beiträge in vielen Bereichen, die helfen, die wichtigsten Herausforderungen der Welt zu bewältigen und der Gesellschaft Nutzen zu bringen, sei es in der Physik, der Materialwissenschaft oder im Gesundheitswesen. AlphaFold von Google DeepMind ist ein solches Projekt: AlphaFold ist in der Lage, 3-D-Modelle von Proteinstrukturen genau vorherzusagen, und beschleunigt die Forschung in fast allen Bereichen der Biologie. Dazu gehören auch die Bekämpfung von Antibiotikaresistenz, der Kampf gegen Malaria und die Entwicklung von Medikamenten für vernachlässigte Krankheiten. In Partnerschaft mit dem Europäischen Institut für Bioinformatik von EMBL sind über die «Protein Structure Database» von AlphaFold Prognosen für über 200 Millionen Proteine frei verfügbar.

Zudem helfen wir anderen Organisationen, Unternehmen und Regierungen mit der Vertex AI von Google Cloud, ihre Anwendungsfälle zu unterstützen. Beispiele hier sind:

Die American Cancer Society nutzt die KI- und ML-Funktionen von Google Cloud, um neuartige Muster in digitalen pathologischen Bildern zu erkennen und die Qualität sowie Genauigkeit der Bildanalyse zu verbessern, indem menschliche Einschränkungen oder Müdigkeit bzw. Voreingenommenheit wegfallen.

Die BIOS Division der Johns Hopkins University nutzt die «Google Cloud»-Technologie, um Forschungs- und Infrastrukturkosten zu reduzieren, die für Studien wichtigen Laborfunktionen in Echtzeit bereitzustellen und die Integration mehrerer kleiner Fragmente mithilfe der Healthcare API zu ermöglichen.

Was würden Sie heutigen Schulleiterinnen und -leitern in Bezug auf KI für zukünftige Generationen und deren Bildung raten?

KI sollte als grundlegende Technologie auf allen Ebenen einen wichtigen Teil des Lehrplans einnehmen.

Durch dieses Verständnis entwickeln Kinder Werkzeuge, um FUD von Fakten zu unterscheiden und sie zu verantwortungsbewussteren Nutzerinnen und Nutzern zu machen, die wissen, wie man die Technologie am besten für das Gute einsetzt und dabei auch ihre Schwächen und Risiken im Auge behält.

Sobald Kinder zu jungen Erwachsenen heranwachsen, müssen sie über das Wissen und die Instrumente verfügen, die es ihnen ermöglichen, an fundierten Diskussionen darüber teilzunehmen, wie sie KI in unser tägliches Leben als Gesellschaft integrieren können. Und hoffentlich werden sie die nächste Generation der KI aufbauen, die noch nützlicher und sicherer sein wird.

KI ist auch ein grossartiges Instrument, um die Bildung selbst zu erweitern und zu verbessern.

● Durch Übersetzungen können hochwertige Materialien für jedermann verfügbar gemacht werden.

● Mithilfe generativer Fähigkeiten und der Möglichkeit, die Fragen der Schülerinnen und Schüler zu verstehen, können bestehende Lehrpläne mit Hilfe von KI personalisiert werden, dann wird den Schülerinnen und Schülern das Material so erklärt, dass sie es am besten verstehen, es werden ihre Fragen beantwortet, Tests erstellt und sogar Bilder und Videos generiert.

Wir sollten uns KI in dieser Hinsicht als ein weiteres Werkzeug oder eine fortgeschrittene Assistentin vorstellen, so ähnlich wie wenn man einen Taschenrechner zur Lösung einer mathematischen Gleichung benutzt. Mit KI können Schülerinnen und Schüler schneller vorankommen. Sie sollte nicht als Störfaktor für die Bildung gefürchtet werden.

Künstliche Intelligenz soll unseren Alltag erleichtern. Schafft der Einsatz von KI auch Chancen für Menschen mit altersbedingten und/oder körperlichen Einschränkungen?

Bei Google ist man der Ansicht, dass KI das Potenzial mitbringt, die Gesundheit auf dem gesamten Planeten zu verbessern und unsere Mission von Milliarden von gesünderen Menschen in die Tat umsetzen kann. Google macht bereits Fortschritte in folgender Hinsicht:

● Mit dem ARDA-Tool von Google, mit dem täglich mehr als 500 Patientinnen und Patienten auf diabetische Retinopathie untersucht werden können, die Hauptursache für Erblindung.

● Mit einer Partnerschaft von Google mit Northwestern Medicine, bei der in einer klinischen Studie, die die erste ihrer Art ist, untersucht wird, ob KI-Modelle die Diagnosezeit verkürzen, die Bewertungslücke verringern und das Erlebnis der Patientin bzw. des Patienten verbessern können.

● In Gemeinschaften, in denen Pflegekräfte fehlen, automatisiert das KI-Modell von Google die Erkennung von Tuberkulose und beschleunigt die Behandlung der Krankheit.

● Google untersucht auch das Potenzial unseres hochmodernen medizinischen Large Language Model, Med-PaLM 2, das medizinisches Fachpersonal unterstützen und damit die Ergebnisse für Patientinnen und Patienten verbessern kann.

● Wir haben bereits in der Vergangenheit mit iCAD, einem führenden Anbieter in der Medizintechnik und Krebserkennung, unser Mammografie-KI-Forschungsmodell für die reale klinische Praxis lizenziert.

● Google hat zudem einen Deal mit Aidence angekündigt, mit dem das Lungenkrebs-Screening mit KI verbessert werden soll, und wir sind eine Partnerschaft mit PacBio, einem Entwickler von Genom-Sequenzierungs-Instrumenten eingegangen, um genomische Technologien voranzubringen.

Und ganz persönlich kann ich dies als Mensch, der selbst mit einer Behinderung lebt und an barrierefreien Produkten gearbeitet hat, mit Bestimmtheit bejahen! (Aufgrund eines Motorradunfalls ist mein rechter Arm gelähmt.) Sprachaktivierte Produkte sind eine lebensverändernde Technologie für viele Menschen. Eines meiner Lieblingsprojekte ist Euphonia – ein spezielles aus der Forschung von Google hervorgegangenes KI-Modell, das man für die Spracherkennung von Menschen mit Sprachstörungen trainiert. Dies war besonders lebensverändernd für Menschen mit ALS, die sowohl unter Sprech- als auch Mobilitätsproblemen leiden. Zusammen mit Google Assistant kann das System den Befehl des Benutzers in einer «normalen» Stimme wiederholen. So kann dieser seine Stimme zur Kontrolle seines Umfelds zu Hause sowie zur Steuerung von Geräten nutzen und es kann ihm die Kommunikation im Allgemeinen erleichtern. Diese durch KI unterstützte Einrichtung ermöglicht eine Unabhängigkeit im Alltag, die sonst unmöglich wäre.

Ich persönlich war an Projekten für ältere Menschen, Menschen mit chronischen Erkrankungen, Vorsorge, Exoskelette und mehr beteiligt. Ich glaube fest daran, dass diese Technologie in diesem Bereich Gutes tun kann.

Google überrascht uns immer wieder mit etwas Neuem. Welche Innovationen können wir in den kommenden Jahren von Google erwarten?

Am meisten gefallen mir eigentlich unsere Bemühungen mit der Vertex AI von Google Cloud. Damit unterstützen wir andere bei ihren Innovationen in einem Masse und mit einer Vielfalt, die wir allein nicht erreichen könnten. Die Vertex AI demokratisiert die KI auch über die Datenwissenschaftler:innen hinaus. Damit wird es einem viel grösseren Nutzerkreis, wie Entwicklern und geschäftlichen Anwendern, möglich, von KI zu profitieren. Solche Unternehmen und Organisationen verfügen über ein tiefes Verständnis der Herausforderungen und Möglichkeiten in der realen Welt, bei denen KI einen Wendepunkt in einer Vielzahl von Branchen und Bereichen darstellen kann.

Wir stellen sicher, dass sie Zugriff auf die neueste und beste KI-Technologie haben, sowohl von Google als auch vom breiteren Ökosystem (wir unterstützen Drittanbieter- und Open-Source-Modelle). Damit können sie schnell und effizient sichere, skalierbare Erfahrungen auf Ebene des Unternehmens erstellen und gleichzeitig viele der damit verbundenen Komplexitäten «verstecken».

Diese Art der Partnerschaft, bei der Google also die KI-Plattformtechnologie bietet und nicht «nur» als Lösungsanbieterin agiert, begeistert mich am meisten. Gemeinsam sind wir stärker.

Google hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu sein, aber das Unternehmen verbraucht enorm viel Strom, der für hohe Serverkapazitäten notwendig ist. Dies wird durch die Entwicklung künstlicher Intelligenz noch verschärft. Wie realistisch ist das Ziel in diesem Zusammenhang?

Obgleich von den Rechenzentren heute mehr Anwendungen für mehr Menschen als je zuvor betrieben werden, konnte der Anteil des weltweiten Stromverbrauchs seit 2010 konstant bei etwa 1% gehalten werden. Die Rechenzentren von Google sind so konzipiert, wurden so gebaut und werden so betrieben, dass sie eine möglichst effiziente Ressourcennutzung ermöglichen. Wir möchten erreichen, dass jedes Rechenzentrum so schnell wie möglich den Wandel zu erneuerbaren Energien und CO2-armen oder -freien Lösungen vollzieht.

Wer ist Yariv Adan?

Yariv Adan leitet seit 2007 Produktteams bei Google. In seiner aktuellen Position ist er Senior Director of Product für Conversational AI in Google Cloud. Davor war er Mitbegründer des Google Assistant und von Google Lens, leitender Product Manager für Datenschutz und Sicherheit, baute und leitete das Produktteam für Schwellenländer und arbeitete an der Monetarisierung von YouTube. Bevor er zu Google kam, war Yariv Adan zehn Jahre als technischer Leiter in verschiedenen israelischen Start-ups und Unternehmen tätig.

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