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Globalance Anlageperspektiven – Rückblick 1. Halbjahr 2025

Eine neue Weltordnung

Ein grundlegender politischer Kurswechsel in den USA, zunehmende geopolitische Spannungen, strukturelle Herausforderungen wie die Energiewende und fragile Lieferketten: All das prägte den Übergang in eine neue Weltordnung.

Donald Trumps Rückkehr und seine neuen politischen Prioritäten haben den Übergang zu einer neuen Ära beschleunigt: Nach acht Jahrzehnten der Globalisierung entwickelt sich die Tendenz zunehmend in Richtung Protektionismus. Trumps Zölle sind dabei lediglich das sichtbare Werkzeug einer weitreichenderen Strategie, die auf die wachsende Herausforderung durch Chinas Aufstieg und die bedrohte Vormachtstellung der USA reagiert. Washington zieht sich immer mehr aus seiner Rolle als weltweiter Schutzpatron zurück. Europa hingegen erklärt — angesichts der neuen Unsicherheiten — Sicherheit zur staatlichen Priorität und investiert entsprechend in seine Verteidigungsfähigkeit.

US-Zollpolitik schürte Spannungen und belastete das Wachstum
Das Einführen umfassender Zölle beabsichtigt fiskalische Disziplin und wirtschaftliche Abschottung — mit spürbaren negativen Folgen für Konsum und Unternehmensinvestitionen. In Europa reagierten die Regierungen mit expansiveren fiskalpolitischen Massnahmen. Deutschland etwa lockerte die Schuldenbremse zugunsten von Verteidigungs- und Infrastrukturausgaben.

In China blieb das Wirtschaftswachstum verhalten, der deflationäre Trend setzte sich fort. Handelsumlenkungen infolge der US-Zölle bremsten die Exportdynamik — bislang ein zentraler Wachstumstreiber der chinesischen Wirtschaft.

Trotz robuster Unternehmensgewinne trübten die anhaltenden handelspolitischen Unsicherheiten den Ausblick für Unternehmen. Das globale Wachstum droht an Schwung zu verlieren, was die Risikoanlagen im ersten Halbjahr 2025 nicht genügend reflektierten.

Zentralbanken mit unterschiedlicher Zinssenkungsdynamik
Das Erhöhen effektiver US-Zölle verschärfte die strukturellen Inflationsrisiken und gefährdete die vorgängig erzielte Entspannung bei den Verbraucherpreisen. Vor diesem Hintergrund blieb die US-Notenbank mit Zinssenkungen weiterhin zurückhaltend — nicht zuletzt auch wegen des bis anhin relativ robusten Arbeitsmarkts. Im Euroraum hingegen fiel die Inflation unter den Zielwert von 2 Prozent, was auf eine stabile Preisentwicklung hinweist. Dies eröffnete der Europäischen Zentralbank (EZB) den Spielraum für mehrere Zinssenkungen, um das Wirtschaftswachstum zu fördern. Diesen Schritt honorierten die europäischen Aktienmärkte mit Kursgewinnen. Auch die sinkenden Verbraucherpreise in der Schweiz veranlassten die Schweizer Nationalbank (SNB) zu Leitzinssenkungen, um die Preisstabilität zu gewährleisten und gleichzeitig den Franken zu schwächen. Diese geldpolitischen Massnahmen sorgten für zusätzlichen Rückenwind am Schweizer Aktienmarkt.

Globale Kapitalströme verlagerten sich
Die aggressive Zollpolitik der USA hat das Vertrauen in die Verlässlichkeit der amerikanischen Wirtschaftspolitik erschüttert. Trotz vorübergehender Entspannungssignale bleiben die strukturellen Auswirkungen deutlich spürbar: erhöhte Marktvolatilität, Kapitalabflüsse und eine verminderte Attraktivität des US-Dollars als sicherer Hafen. Die strategische Absicherung des US-Dollars zahlte sich aus in unseren Portfolios. Dieser Vertrauensverlust führte zu verstärkten Kapitalzuflüssen nach Europa und in Schwellenländer — was sich in einer relativen Outperformance dieser Regionen gegenüber dem US-Aktienmarkt widerspiegelt. Gleichzeitig gerieten US-Staatsanleihen seit April unter Druck, belastet durch das wachsende Haushaltsdefizit und die zunehmende politische Unsicherheit.

Hohe Marktvolatilität bedingte robuste Portfoliokonstruktion
Das erste Halbjahr 2025 brachte die übliche Negativkorrelation zwischen Aktien und Anleihen ins Wanken — beide verzeichneten beispielsweise im April Verluste. Gold bestätigte in diesem Umfeld erneut seine Rolle als Krisenwert, gestützt durch verstärkte Zentralbankkäufe aus Schwellenländern. Tief korrelierte Anlagen wie Versicherungsverbriefungen und Mikrofinanz erwiesen sich als stabile Portfoliobausteine. Die Ausrichtung der Globalance Portfolios auf Zukunftsthemen hat sich bewährt: Unternehmen in Megatrends wie Dekarbonisierung und Urbanisierung lieferten überzeugende Renditen. Besonders Aktien mittelkapitalisierter Zukunftsbeweger entwickelten sich im Jahresverlauf überdurchschnittlich positiv. Auch Investitionen in breit diversifizierte Infrastruktur profitierten von günstigen Finanzierungsbedingungen und politischer Unterstützung im Euroraum — mit positiven Renditeeffekten.

Das erste Halbjahr 2025 in Kürze

Die neue Weltordnung mit der protektionistischen US-Zollpolitik wirkte sich dämpfend auf Konsum, Investitionen und das globale Wachstum aus.

Die Inflationserwartungen in den USA stiegen an, während Europa Preisstabilität erreichte.

Der Vertrauensverlust in US-Anlagen führte zu verstärkten Kapitalflüssen nach Europa, was deren relative Stärke gegenüber dem US-Aktienmarkt erklärt.

Die Globalance Portfolios lieferten robuste Renditen aufgrund der Diversifikation mit tief korrelierten Anlagen und einer hohen Goldquote.

Die strategische Absicherung des US-Dollars in den Portfolios hat sich bewährt.

Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Dekarbonisierung stärkten die Preissetzungsmacht der Unternehmen. Dies ist ein Vorteil, gerade im schwierigen Umfeld mit stagflationären Tendenzen.

Megatrends im ersten Halbjahr 2025

Unternehmen im Megatrend „Neue Mobilität“ außerhalb von China leiden aktuell unter den Exportbeschränkungen für seltene Erden und Magneten. Dies betrifft Elektro- und Hybridfahrzeuge stärker als herkömmliche Autos. Unsere Portfoliobausteine sind in China und Asien zu finden und profitierten von politischen Förderprogrammen und staatlichen Subventionen — wie beispielsweise unser Zukunftsbeweger-Unternehmen BYD.

Unternehmen im Megatrend „Konsumgesellschaft“ — besonders im Bereich Grundbedarf wie biologische Lebensmittel oder Haushaltswaren — zeigten eine solide Performance. Denn sie bieten Stabilität in unsicheren Zeiten: Auch bei schwankender Konjunktur oder geopolitischen Spannungen bleiben Produkte des täglichen Bedarfs gefragt. Gleichzeitig können viele dieser Firmen Preiserhöhungen weitergeben und ihre Margen halten. Illustrativ für unser Portfolio seien Unilever oder Sprouts Farmers Market genannt, welche sich für Investorinnen und Investoren als defensive Anker bewähren.

Unternehmen im Megatrend „Urbanisierung“ profitierten vom globalen Trend zum Leben in Städten und von der steigenden Nachfrage nach intelligenter, energieeffizienter Infrastruktur. Sinkende Zinsen förderten Investitionen in Bau, Energie und Mobilität — ein Umfeld, in dem urbane Lösungsanbieter strukturell wachsen können. In unseren Portfolios haben sich in diesem Jahr Unternehmen wie American Water Works oder Trane Technologies überdurchschnittlich positiv entwickelt.

Unternehmen im Megatrend „Digitalisierung“ performten zuletzt schwächer, weil sie nach dem KI-Aufschwung im Jahr 2024 hoch bewertet waren. Donald Trumps neue Zölle im April 2025 schürten zusätzlich Unsicherheit, erhöhten Kosten und dämpften die Erwartungen — ein Mix, der auf die Kurse drückte. Trotzdem bleibt der Ausblick langfristig sehr gut: Der digitale Wandel ist unaufhaltsam — von der Automatisierung über die Cloud und Künstliche Intelligenz (KI) bis hin zur Cybersicherheit. Unternehmen, die diese Technologien ermöglichen oder effizient einsetzen, werden in allen Branchen gebraucht.

Cybersicherheit im Aufwind:
Bedrohungslage und Marktchancen

Cybersicherheit bleibt auch 2025 ein stark wachsendes Segment im Megatrend Digitalisierung. Technologischer Fortschritt, zunehmende Konnektivität und der globale Anstieg digitaler Transaktionen erhöhen die Cyberrisiken. Künstliche Intelligenz (KI) verschärft diese Bedrohungslage einerseits, bietet aber auch das Potenzial, die Cybersicherheitsmaßnahmen zu verbessern. Die globalen Schäden durch Cyberkriminalität beliefen sich 2023 auf über acht Billionen Franken – ein Volumen, das jenem der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt entspricht.

Mit der wachsenden Bedrohung steigt auch die wirtschaftliche Relevanz digitaler Sicherheitslösungen. So erzielte der MSCI Cybersecurity Index zwischen Januar und Mai 2025 ein Plus von rund 18 % und übertraf damit den breiten Markt deutlich. Besonders gefragt sind Unternehmen, die sich auf KI-gestützte Sicherheitslösungen, den Schutz von Cloud-Infrastrukturen und proaktive Bedrohungsabwehr spezialisieren – darunter unser Zukunftsbeweger-Unternehmen Palo Alto Networks.

Makro-Umfeld: Zwei Bedrohungslinien, ein starker Impuls

Die Gründe für diese Entwicklung sind vielschichtig. Im Wesentlichen wird sie durch eine Kombination aus technologischer Verwundbarkeit, geopolitischer Eskalation und wachsendem regulatorischem Druck befeuert:

1. Angriffe auf die Privatwirtschaft nehmen weiter zu
Laut dem Allianz Risk Barometer 2025 sind Cybervorfälle erneut das größte Geschäftsrisiko weltweit – zum vierten Mal in Folge. Die größten Sorgen betreffen Datenlecks, Ransomware-Angriffe und zunehmende Schäden durch KI-gesteuerte Attacken.

2. Staatliche Cyberoperationen eskalieren
Der WEF Global Cybersecurity Outlook 2025 betont: Der Cyberraum ist zu einem globalen geopolitischen Spannungsfeld geworden. Über 70 % der Führungskräfte rechnen zeitnah mit Cyberangriffen. Fast die Hälfte sieht sich schlecht vorbereitet. Besonders bedrohlich sind staatlich gelenkte Hackergruppen, die kritische Infrastrukturen, Wahlen und Schlüsseltechnologien attackieren.

3. Regulatorischer Rückenwind
Neue gesetzliche Vorgaben in der EU und den USA sorgen für Investitionsdruck. Das führt zu neuen Ausgaben in Milliardenhöhe – etwa für Audits, Sicherheitsarchitekturen und Notfall-Teams.

Wir rechnen damit, dass die Cybersicherheitsbranche auch im Jahr 2025 Profiteurin des Umfelds bleibt. Denn die reale Bedrohungslage verschärft sich, der politische Wille zur digitalen Verteidigung wächst — und Unternehmen investieren weltweit, um gesetzlichen Anforderungen zu genügen und Reputationsrisiken zu minimieren.

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